Mehmet Aslan

Mehmet Aslan wurde am 19.September in Antakya, Hatay, geboren und begann seine Karriere als Fotograf im Jahr 2006. Neben seinen fotografischen Arbeiten widmete er sich auch der Regie von Kurzfilmen und Dokumentarfilmarbeiten. Seine Fotografien wurden in vielen Fernsehsendern, Zeitungen, digitalen Medien und Magazinen veröffentlicht. Er erzielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen.

Seinen internationalen Durchbruch erreichte er dem berühmten Bild der Fotoserie „Hardship of Life“. Es zeigt einen Vater, der auf Krücken steht, und seinen Sohn in die Luft hebt, der kleine Junge hat keine Gliedmaßen, lächelt aber trotzdessen sehr glücklich. Für dieses Bild erhielt Mehmet Aslan die „Ara Güler“ Ehrenauszeichnung, sein Foto wurde beim Internationalen Siena Photography Festival 2021 als Foto des Jahres ausgezeichnet und zog die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich. Der Vater, der auf dem Bild zu sehen ist, Baba Munzir verlor 2016 bei einem Spaziergang auf dem Basar im syrischen Idilb durch die Wirkung einer Bombe, sein rechtes Bein. Er wurde daraufhin zur Behandlung in die Türkei gebracht. Er kehrt nach seiner Behandlung nicht nach Syrien zurück, sondern ließ sich Bezirk Reyhanli in Hatay nieder. Seine Frau Zeynep ist zu diesem Zeitpunkt schwanger und das Paar bekommt den gemeinsamen Sohn Mustafa. Dieser wird ohne Gliedmaßen geboren, was darauf zurückzuführen ist, dass Zeynep während der Schwangerschaft in Folge des Krieges Saringas eingeatmet hat. Er benötigt dringend besondere elektrische Prothesen, die aber die finanziellen Mittel der Familie weit übersteigen. Mehmet Aslan traf die Familie über längere Zeit und begleitete sie in ihrem täglichen Leben. Besonders beeindruckt war er von Mustafas Lebensfreude, die trotz der starken Behinderung sehr stark ins Auge fiel und auch auf den ausgestellten Bildern festgehalten ist. Der Künstler selbst sagt, der Zweck seiner Bilderserie sei einerseits gewesen, auf die Grausamkeiten und schlimmen Nachwirkungen des Krieges aufmerksam zu machen. Zusätzlich habe er die Weltöffentlichkeit für das Schicksal der Familie sensibilisieren wollen und hat so eine weltweite Kampagne angestoßen, die nun dazu geführt hat, dass Mustafa die dringend benötigten elektrischen Prothesen und die spezialisierte medizinische Behandlung erhält. Das Bild zeigt letztendlich ein Einzelschicksal, das stellvertretend für so viele Schicksale anderer Menschen in Folge von militärischen Konflikten und Kriegen steht. Diese Menschen versuchen, trotz der schwierigen Lebensbedingungen, der vorangegangenen Flucht und den Behinderungen und Beeinträchtigungen ihr Leben fortzusetzen. Das Foto „Hardship of Life“ zeigt die verheerenden Auswirkungen des Bürgerkriegs in Syrien und den Kampf der Menschen gegen diese Zerstörung. Es zeigt, welchen Einblick uns Fotografie in das Leben anderer Menschen geben kann und welche Auswirkungen dies auch auf das Leben der Porträtierten haben kann.

Hardship of Life

Die Bilderserie „Hardship of Life“ zeigt das Leben der Familie el Nezzel aus Reyhanli, in der Provinz Hatay, Türkei. Der Vater, Munzir el Nezzel, verlor 2016 bei einem Spaziergang im syrischen Idlib bei einem Bombenangriff sein rechtes Bein. Daraufhin hin wurde er zur Behandlung in die Türkei gebracht. Nach seiner Behandlung kehrte er nicht mehr nach Syrien zurück und ließ sich im Bezirk Reyhanli in Hatay nieder. Seine Frau Zeynep war zu diesem Zeitpunkt schwanger und das Paar bekamen den gemeinsamen Sohn Mustafa. Er wird ohne Gliedmaßen geboren, was darauf zurückzuführen ist, dass Zeynep während der Schwangerschaft in Folge eines anderen Bombenangriffs Nervengas eingeatmet hat. Er benötigt dringend besondere elektrische Prothesen, die aber die finanziellen Mittel der Familie weit übersteigen.

Mehmet Aslan traf die Familie über längere Zeit und begleitete sie in ihrem täglichen Leben. Besonders beeindruckt war er von Mustafas Lebensfreude, die trotz der starken Behinderung sehr stark ins Auge fiel und auch auf den ausgestellten Bildern festgehalten ist.

Die Familie lebte in Räumlichkeiten eines Ladenlokals, die als Lager benutzt wurden und für die Familie umgestaltet wurden. Dort wurden auch die Fotos aufgenommen.

Das Bild zeigt den Alltag von Mustafa, wie er auf einer Decke im Zimmer der Familie liegt.

Man sieht die Familie el Nezzel beim gemeinsamen Essen. Mustafa liegt neben der gedeckten Tafel, um sich einigermaßen selbstständig am Essen beteiligen zu können.

Das Bild zeigt die Beiden, wie sie sich durch die gemeinsame Wohnung bewegen. Der Vater geht auf Krücken, sein Sohn „rollt“ durch den Raum. Es zeigt eindrucksvoll, dass sich Mustafa seine Selbständigkeit, trotz seiner starken Einschränkung, nicht nehmen lässt.

Das Bild zeigt, wie die Eltern ihren kleinen Sohn in einer Badeschüssel waschen.

Auf dem Bild ist die gesamte Familie el Nezzel zu sehen. Munzir, der Vater, verdeckt seine Augen, die Mutter sitzt in einer Ecke und starrt zu Boden. Mustafa selbst liegt im Zentrum des Bildes und lächelt breit in die Kamera.

6. Die Spiegelung zeigt, wie Munzir die Haare von Mustafa frisiert. Es ist die Normalität und der Alltag der Familie, trotz aller gegebenen Umstände.

Man sieht, wie Mustafa lächelnd den Arm hebt, an dem er nur einen einzelnen Finger hat. Hinter der Wand ist eine andere Hand sichtbar. Wem diese Hand gehört ist nicht erkennbar, jedoch scheinen alle Hände in dieser Familie für Mustafa da zu sein.

Da Mustafa nicht die Möglichkeit hat seine Eltern mit der Hand zu berühren, pflegen die Eltern so viel Körperkontakt wie möglich.

Das Bild zeigt wie Munzir seinen Sohn trägt.

Das Bild zeigt wie Munzir seinen Sohn trägt, diesmal auf seinem Rücken. Die Erschöpfung des Vaters ist unverkennbar, denn durch das fehlende Bein ist das Tragen seines Kindes auch eine körperliche Belastung. Mustafa selbst lacht und scheint die Nähe zu seinem Vater zu genießen.

Hierbei handelt es sich um das Gewinnerfoto der Sienna Foto Awards. Es zeigt Munzir, wie er seinen Sohn in die Luft hebt, ihn „fliegen lässt“, wie ein ganz normaler Vater es mit seinem gesunden Kind auch tun würde. Mustafa lacht und scheint glücklich zu sein. Das Bild zeigt eindrucksvoll den Schrecken, den der Krieg für die Familie mit sich gebracht hat, aber auch, wie sehr die Familie versucht, trotz allem ein normales Familienleben zu führen.